Zucker macht Falten

In diesem Beitrag geht es um den Zuckerkonsum und wie unser Körper und hier vor allem unsere Haut mit Zucker umgeht und schließlich um die Frage: „Macht Zucker alt?“

Macht Zucker alt?

Durch eine Zuckerüberladung im Körper kommt es zur „Verzuckerung“ oder „Glykation“ von Gewebe, Strukturen und auch Zellen. Glykation entsteht wenn Kohlenhydrate mit körpereigenen Eiweißen eine Verbindung eingehen. Da alles in unserem Körper aus Eiweißen aufgebaut ist, betrifft dieser Vorgang nicht nur die Haut sondern auch unsere Blutgefäße und sogar in den Zellen findet eine Glycation statt.

Warum macht Zucker Falten?

Zuckermoleküle lagern sich an unseren kollagenen Fasern an. Das führt dazu, dass diese unflexibel und starr werden. Wenn sich diese Zuckermoleküle quer verbinden – verkleben die kollagenen Fasern untereinander und das führt zu deren Elastizitätsverlust. Dieser Vorgang wird Verzuckerung oder Glykation der Haut genannt. Den Ablauf habe ich im Folgenden detailliert beschrieben und auch wie wir vorbeugen können.

Wie entsteht eine Verzuckerung der Haut?

Die hier verflochtenen grünen Stränge sollen unsere Kollagenfasern darstellen. Körpereigene Gewebe also auch unsere Kollagenfasern werden aus Eiweißen aufgebaut. Die kleinsten Eiweißbausteine sind die Aminosäuren. Beim Aufbau der Fasern bleiben gerne Aminosäurerückstände (pinkes Dreieck) an den Fasern zurück.

An diese Aminosäurerückstände lagern sich in einem ersten Schritt Zuckermoleküle an – es entsteht ein glycosyliertes Protein, auch EGP Early Glycation Product genannt.
In einem zweiten Schritt lagern sich weitere Zuckermoleküle an dieses EGP an und es entsteht das sogenannte AGE (Advanced Glycation Endproduct). Bilden nun diese AGEs Querverbindungen zwischen den kollagenen Fasern, werden diese unelastisch und starr. Dieser Vorgang führt zu einem Elastizitätsverlust und Spannkraftverlust der Haut.

AGEs entstehen im Körper wenn Kohlenhydrate mit körpereigenen Eiweißen reagieren. Freie Radikale fördern zusätzlich die Umwandlung von EGP in AGE. Freie Radikale entstehen hauptsächlich durch Stress, durch Rauchen, durch UV-Strahlung, durch BlueLight, durch ungesunde Ernährung.
Achtung Hamsterrad: Durch AGEs entsteht oxidativer Stress, also freie Radikale – und freie Radikale fördern die Entstehung von AGEs.

Was kann ich gegen Hautverzuckerung tun?

Die Kollagenen Fasern sollen schön stark und elastisch bleiben. Dafür ist es wichtig, sie schön mit Feuchtigkeit zu versorgen, oxidativen Stress zu vermeiden, und die Kollagenproduktion auf verschiedene Weise anzuregen.

  • Gesunde Ernährung: Ernähren Sie sich nicht zu zuckerlastig! Vermeiden Sie AGE-fördernde Lebensmittel, das sind Lebensmittel, die den Blutzuckerspiegel sehr schnell ansteigen lassen, Zucker, Glucose, Fructose, Weizen, und Lebensmittel die viele gesättigte Fette enthalten. Wurst, Käse, Fleisch. Vermeiden Sie hohe Blutzuckerspiegel! Bei erhöhtem Blutzuckerspiegel kommt es zu Anhäufungen von AGEs im Körper. Wählen Sie z.B. Birkenzucker zum Süßen. Birkenzucker führt nicht zu Blutzuckerspitzen und führt auch nicht zu übermäßiger Insulinausschüttung. Wählen Sie Vollkornprodukte. Auch diese lassen den Blutzuckerspiegel langsam ansteigen.
  • Freie Radikale begünstigen die Verzuckerung! Vermeiden Sie auslösende Faktoren! Vermeiden Sie Stress, Rauchen, übermäßige UV-Strahlung!
  • Mate-Tee z.B. wirkt ganz intensiv gegen Freie Radikale und kann damit diese AGE-Bildung vermindern.
  • Und um oxidativen Stress zu verhindern oder abzubauen, haben wir die sogenannten Antioxidantien: Vitamine, Vitamin C an erster Stelle, das Lightening Serum als Vitamin C-Kur oder das Retinol Serum enthält die Vitaminkombination A,C,E. Das Peptid Serum regt die Kollagenproduktion an und vermindert Entzündungen und oxidativen Stress im Gewebe.
  • Vitamine können freie Radikale neutralisieren! Sowohl in der Ernährung als auch in der Hautpflege.
  • Auch gegen Verzuckerung können Peptide wirken. Acetyltetrapeptid hemmt die Verzuckerung und vermindert Mimikfalten – enthalten in Eye Contour Cream.

Kann man Glykation rückgängig machen?

Ja. Dazu gibt es jedoch unterschiedliche Aussagen. Ich habe gelernt, dass es möglich ist. Speziell mit Glycolsäure, die kleinste der AHA-Fruchtsäuren und mit speziellen Massagen oder auch Vacuum-Anwendungen lassen sich Verklebungen wieder lösen. Ebenso sinnvoll können Ultraschallanwendungen wirken. Derzeit gibt es Untersuchungen über Glykation in Zellen und Glykation der Blutgefäßwände. Diese Studien zeigen, dass richtiges Verhalten und gesunde Ernährung sowohl Blutgefäße als auch Zellen wieder elastischer, beweglicher und agiler machen.
Der wichtigste Ansatz sollte deshalb die entsprechende Ernährung und vorbeugendes Verhalten sein. Was nicht verklebt muss später nicht gelöst werden.

  • Mit Profi-Fruchtsäure können wir die Gewebsverzuckerung verringern.
  • Mit speziellen Massagen und Vakuum-Anwendungen lassen sich Verklebungen lösen.
  • Ultraschallanwendungen versetzen das Gewebe in Schwingungen, was sich positiv auf die Beweglichkeit und auch die Versorgung der Kollagene und Elastine auswirkt.

Auch wurde in einer Studie der Universität Assuit nachgewiesen, dass regelmäßige Anwendungen mit Fruchtsäure und Mikrodermabrasion zu Veränderungen der Haut führen, die mit dem Reparaturmechanismus der Haut übereinstimmen. Mittels Stanzbiopsie wurde nachgewiesen, dass diese Behandlungen zu einer dichteren Kollagenstruktur führen. In der Studie wurden beide Behandlungen im Wechsel durchgeführt.

Ich bin Kosmetikerin und Heilpraktikerin in Potsdam. Besuchen Sie gerne meine Website.

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Kategorisiert in SMART Aging

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